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2009-08-21

Kunst im Baumarkt 

Coole Aktion: Guerilla-Kunst im Baumarkt!

ENCASTRABLE
Antoine Lejolivet & Paul Souviron
Vernissage: Samstag, 19. September 2009, 18 Uhr (bis zum Rauswurf), in einem Hamburger Baumarkt – der genaue Ort wird 24 Stunden via Mail, Twitter, SMS und Facebook bekannt gegeben.

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Lejolivet, 35, und Paul Souviron, 29, realisieren unter dem Pseudonym Encastrable temporäre Skulpturen illegal in Baumärkten. Zum Debüt der neuen Hamburger Ausstellungsreihe „PARASITES – illegal exhibitions“ werden die beiden Bildhauer, ehemalige Studenten der Straßburger Kunsthochschule ESAD Straßburg, neue Installationen und Skulpturen in einem Hamburger Baumarkt präsentieren und zum ersten Mal eine Vernissage feiern (inklusive Schampus, Schnittchen und Führungen) – und das bis zum Rauswurf. Denn die Grundregel des Duos lautet:

„Falls der Verkäufer eines Geschäfts uns eine offizielle Genehmigung erteilt, dann hören wir sofort damit auf.“
PARASITES präsentiert vier Mal im Jahr subversive Ausstellungen mit internationalen Künstlern in Hamburg. „Wir sind die Schweinepest der Kunstwelt“, erklärt der künstlerische Leiter Konrad Verwelkt. „Du kannst uns nicht entkommen, wir schleichen uns in das System, wir sind die Revolution auf Samtpfoten. Neue Räume für Off-Kultur schaffen? Wozu? Es gibt doch genug Räume – man muss sie sich nur nehmen! Street Art hat die Straße zur Galerie gemacht, wir machen die ganze Welt zu einer Ausstellung! Am 19. September sind wir in einem Baumarkt – aber morgen vielleicht schon in Deinem
Wohnzimmer.


„Die zeitgenössische Kunstszene langweilt uns: Der Off-Space ist zur Billigbierund Partylocation verkommen, Galerien produzieren marktgerechte Flachware und Museen zeigen sowieso nur verstaubte Geschichte“, ergänzt Verwelkt. „Die Kunst hängt, liegt und steht – und der Betrachter schaut, gähnt und geht. Wo ist der Mut? Wo ist die Lust an Neuem, die Experimentierfreude, der Drang nach gesellschaftlicher Geltung und Veränderung? Wo sind bloß all die Utopien? Die Kunst muss endlich wieder raus! Aber wie soll sie denn wirken, hinter den Mauern, in den geschützen Biotopen und bewachten Tempeln, eingesperrt in Galerien und Museen? Die zeitgenössische Kunstszene gleicht einem elitärem und inzestiösem Gangbang unter Künstlern, Kuratoren und Kritikern.
PARASITES präsentiert dagegen kritische Kunst, die prekäre Arbeitsbedingungen anprangert, sich gegen die Fetische der Kunstproduktion richtet, den Personenkult in der Kunst torpediert und elitäre Ausstellungspolitik kritisiert. Wir bringen die Kunst wieder unter das Volk, befreien sie aus ihrem bedeutungslosen Nischendasein, und infizieren und infiltieren dabei ungefragt und erbarmungslos alle privaten und öffentlichen Räume.“

Am 19. September, um 18 Uhr, wird der nichtsahnende Baumarktkonsument also plötzlich mit Kunst konfrontiert. Wie wird er reagieren? Und wie werden die Mitarbeiter reagieren, wenn sie merken, dass ihr Baumarkt ohne ihr Einverständnis zu einer Kunstgalerie umfunktioniert wird? Überzeugen Sie sich selbst: Der genaue Ort wird 24 Stunden zuvor via Mail, SMS, Twitter und Facebook verbreitet (Anmeldung: info@para-sites.de). PARASITES ist ein radikales Experiment – und das Ergebnis ist offen. „Wir präsentieren vier Mal im Jahr subversive Kunst – und es geht dabei stets um Überraschungseffekte, Täuschungsmanöver und Desinformation, um Sabotage, Zweckentfremdung und Überidentifikation“, erklärt Konrad Verwelkt. „Und wir zeigen Kunst – bis wir vertrieben werden!“

Mehr unter www.para-sites.de

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